Tether bunkert 8 Milliarden US-Dollar in Gold – Fragen zu den restlichen Reserven bleiben

Tether hat nach eigenen Angaben rund 80 Tonnen Gold im Wert von etwa 8 Milliarden US-Dollar in einem eigens betriebenen Tresor in der Schweiz eingelagert. Damit setzt der Stablecoin-Emittent offenbar auf Stabilität – Fragen zur Gesamtsicherung bleiben dennoch bestehen.
Gold macht nach aktuellen Schätzungen weniger als 5 Prozent der gesamten Tether-Reserven aus. Dennoch sorgt der Schritt für Aufsehen in der Krypto-Welt. Der Konzern sichert mit dem Edelmetall seine Stablecoin-Ausgabe USDT zumindest teilweise ab, während der Großteil der Reserven weiterhin in Staatsanleihen und anderen liquiden Mitteln liegt. Der genaue Umfang dieser Bestände bleibt jedoch unklar.
CEO Paolo Ardoino betont, dass man mit dem eigenen Tresor langfristig Kosten sparen könne, da keine externen Verwahrstellen mehr benötigt würden. Außerdem sei Gold seiner Einschätzung nach ein zuverlässigerer Wertspeicher als jede einzelne nationale Währung – insbesondere angesichts geopolitischer Spannungen und steigender Staatsschulden. Laut Tether wurde der Bestand zuletzt weiter aufgestockt, womit sich das Unternehmen in eine Reihe mit internationalen Großanlegern einreiht.
Goldreserven von Tether höher als von vielen Staaten
Mit rund 80 Tonnen physischem Gold nähert sich Tether im internationalen Vergleich den Reserven kleinerer Nationalstaaten an. Wäre das Unternehmen ein souveräner Staat, läge Tether auf Platz 12 der weltgrößten Goldhalter – noch vor Ländern wie Mexiko, Australien oder Katar. Für ein privatwirtschaftliches Krypto-Unternehmen ist das ein außergewöhnlicher Wert, der nicht nur die wachsende Rolle Tethers im globalen Finanzsystem unterstreicht, sondern auch die besondere Affinität zur ältesten Wertanlage der Welt: Gold.

Der Schritt ist jedoch nicht unumstritten. Während der neue Tresor von Kritikern auch als PR-Coup verstanden werden kann, bleibt das grundlegende Problem bestehen: Bislang hat Tether keine vollständige, unabhängige Prüfung seiner Reserven vorgelegt. Die Frage, wie solide und liquide die restlichen 95 Prozent der Reserven tatsächlich sind, bleibt unbeantwortet – und das, obwohl Tether eine zentrale Rolle im Krypto-Ökosystem spielt und inzwischen in zahlreichen Krypto Apps und Plattformen integriert ist.
Tether hatte bereits vor zwei Jahren einen goldgedeckten Token (XAUT) eingeführt, was die Verbindung zum Edelmetall unterstreicht. Doch eine Symbolik allein reicht vielen Marktbeobachtern nicht aus. Zwar zeigt sich die Krypto-Industrie zunehmend professioneller, doch gerade im Stablecoin-Sektor wird Transparenz zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor.
Ob die Offenlegung des Goldtresors das Vertrauen in USDT dauerhaft stärkt, hängt maßgeblich davon ab, ob Tether künftig bereit ist, eine externe Prüfung vorzulegen. Bis dahin bleibt der Goldbestand ein interessantes Detail – aber kein Ersatz für volle Klarheit über die Gesamtreserven.
Marktbeobachter bewerten Krypto News rund um Tether nicht nur positiv
Sollte sich herausstellen, dass Tethers Reserven nicht ausreichen oder deutlich weniger liquide sind als angenommen, hätte das potenziell gravierende Folgen für den gesamten Kryptomarkt. Als einer der am häufigsten genutzten Stablecoins dient USDT auf zahlreichen Börsen als Handelspaar und Liquiditätsquelle. Ein Vertrauensverlust könnte zu massiven Abflüssen führen, Handelsplattformen destabilisieren und im schlimmsten Fall einen Dominoeffekt auslösen – vergleichbar mit früheren Stablecoin-Kollapsen, nur in wesentlich größerem Maßstab.
Die Entscheidung, den Goldzukauf gerade jetzt öffentlich hervorzuheben, kommt nicht ohne Kontext: Weltweit mehren sich geopolitische Unsicherheiten, während das Vertrauen in klassische Fiat-Währungen zunehmend schwindet – auch einer der Gründe, weshalb immer mehr Anleger Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum kaufen möchten. Gleichzeitig fordern Regulierer in den USA und Europa mehr Transparenz bei der Absicherung von Stablecoins. In diesem Spannungsfeld positioniert sich Tether bewusst als Anbieter, der nicht nur auf kurzfristige Renditen, sondern auch auf langlebige Werte setzt.
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